Studie sieht Zusammenhänge zwischen Pokémon Go und Verkehrsunfällen

Die Amerikaner Mara Faccio und John J McConnell der Universität Purdue in West Lafayette im Bundesstaat Indiana haben sich mit der Thematik befasst und die Anzahl der Verkehrsunfälle über die Jahre hinweg beobachtet.

Man stellte eine grundsätzlich sinkende Zahl der Verkehrsunfälle bis zum Jahr 2011 fest. Die nun seit 2011 wieder ansteigende Zahl begründet man mit der zunehmenden Popularität von Smartphones und Apps, welche deutlich mehr vom Fahren ablenken als das bloße Telefonieren.

In der Studie heißt es vereinfacht: Basierend auf detaillierten Polizeiberichten für Tippecanoe County, Indiana und mit der Einführung des Virtual Reality Spiels Pokémon GO als natürliches Experiment, haben wir eine unproportionale Steigerung der Auffahrunfälle, Blechschäden, Personenschäden bis hin zu Todesfällen dokumentiert an Orten, genannt Pokéstops, wo Spieler das Spiel während der Fahrt spielen können. Die Ergebnisse sind aussagekräftig gegenüber den Spielpunkten, genannt Arenen, die während der Fahrt nicht bespielt werden können. Wir schätzen die Schadenssumme, der im Landkreis durch das Spielen von Pokémon GO während der Fahrt verursachten Unfälle, inklusive zweier Menschenleben, von etwa 5,2 Mio USD bis 25,5 Mio USD innerhalb von lediglich 148 Tagen seit Veröffentlichung des Spiels. Extrapoliert man diese Schätzung auf die gesamten USA, so erhält man Schadenshöhen von etwa 2 bis 7,3 Milliarden USD in der selben Zeitspanne.

Aus dieser kurzen Zusammenfassung der Studie geht bereits hervor, dass diese Studie sich lediglich auf die Zeit bis November bezieht. Ebenso scheint die Studie nicht zu berücksichtigen, dass bereits im November 2016 die Maximalgeschwindkeit für das Drehen von Pokéstops drastisch gesenkt wurde. Die Tatsache, dass Pokémon Go hier als Virtual Reality bezeichnet wird, verstärkt den Verdacht, dass es sich hierbei nicht um Spieler handelt.

In der Studie werden Beispielsweise Zeiten berechnet, wie lange ein Spieler braucht um das Handy in die Hand zu nehmen, das Handy zu entsperren, die App zu starten und dann zum richtigen Zeitpunkt den Pokéstop zu drehen. Diese Zeit wird dann umgerechnet auf die Strecke, die man in dieser Zeit bei 50km/h zurücklegt.

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Aus dieser Tabelle der Studie geht eindeutig hervor, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle zwar mit der Einführung von Pokémon GO stieg, jedoch wie der Hype ebenso schnell wieder verflog und auf ein moderates Level zurückging.

In unseren Augen zeigt diese Studie insbesondere, dass diejenigen Spieler, die Pokémon GO nur wegen des Hypes gespielt haben auch diejenigen sind, die die meisten Unfälle verursacht haben, da diese zusätzliche Anzahl der Unfälle bereits im September und Oktober stark zurückging.

Ebenso ist diese Studie zwar in gewisser Weise aussagekräftig für den Bundesstaat Indiana, jedoch die Verallgemeinerung auf die ganzen USA oder gar die Welt, wo überall andere Verkehrsverhältnisse herrschen, halten wir für weit hergeholt.

Wir finden es schade, dass diese Studie lediglich Ergebnisse von 2016 berücksichtigt und nicht die Ergebnisse von 2017 mit in die Studie mit aufgenommen hat. Dies hätte gezeigt ob diese Punkte weiterhin Gefahrenstellen sind, oder ob sich bei Pokéstops die Unfallhäufigkeit sogar gesenkt hat.

Egal was man aus dieser Studie herauslesen möchte, oder wie man die darin beschriebenen Verhältnisse interpretieren möchte. Es steht fest, dass man sich nicht vom Fahren ablenken lassen sollte, egal ob man nun spielt, telefoniert oder sonstiges macht.

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Bildquelle: Reversal

Unser Tipp: Der Kauf eines Pokémon GO Plus ermöglicht es euch bis etwa 50km/h Pokéstops zu drehen und Pokémon zu fangen, ohne das Handy in der Hand zu halten. Ihr könnt also problemlos während der Fahrt spielen ohne euch auf etwas Anderes konzentrieren zu müssen und euch oder andere in Gefahr zu bringen.

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
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