Erfahrungsbericht zu Pokémon Let’s GO und Pokéball Plus

Vor genau einer Woche erschienen Pokémon Let's GO Pikachu und Evoli für Nintendo Switch, zusammen mit dem Pokéball Plus. Nach einer Woche intensiver Auseinandersetzung mit den Produkten kommen wir nun zu einem Urteil über die Spiele und das Zubehör!

Pokémon Let's GO

Aus sicht eines Spielers, der mit den Spielen der ersten Generation auf dem Gameboy aufgewachsen ist und auch weitere Spieler der Hauptreihe gespielt hat, ist Pokémon Let's GO zunächst neutral betrachtet nur ein weiteres Remake der ersten Generation, genauer gesagt der Pokémon Special Pikachu Edition.

Erfahrungsbericht zu Pokémon Let's GO und Pokéball Plus 1
Bildquelle Pokewiki

Der Spielverlauf ist weitestgehend identisch, da sich die Story gleichermaßen abspielt. Der Rivale taucht an den identischen Stellen auf und selbst versteckte Items wie Nuggets und Sonderbonbons liegen an den selben Stellen, wie noch vor 20 Jahren.

Let's GO übernimmt viele Eigenschaften von Pokémon GO

Das Spielprinzip hat sich jedoch stark geändert – statt Kämpfe gegen wilde Pokémon muss man nun im Stil von Pokémon GO wilde Pokémon fangen um Erfahrungspunkte zu generieren. Diese werden gleichermaßen auf alle 6 Pokémon im Team verteilt.

Kämpfe existieren nur gegen Trainer und Arenaleiter innerhalb des Spielverlaufs, doch diese sind begrenzt. Wer also mehr Erfahrungspunkte möchte, muss Bälle kaufen und um Bälle zu kaufen muss man Trainer bekämpfen – also auch das Geld und die Anzahl der Bälle sind vorläufig begrenzt.

Gegen Ende kann man so oft man möchte gegen die Top Vier kämpfen und somit so viel Geld generieren, wie man möchte, aber bis zu diesem Zeitpunkt muss man das Spiel bereits durchgespielt haben.

Einzige alternative Möglichkeit um an Erfahrungspunkte für einzelne Pokémon zu kommen ist der Pokéball Plus.

Auch die Tatsache, dass wilde Pokémon nun nicht mehr per Zufall und ohne Vorwarnung erscheinen, sondern Sichtbar auf dem Bildschirm sind ist eine große Veränderung.

Aus Sicht der Neu- und Quereinsteiger

Pokémon Let's GO ist eine Art Zwischenschritt zwischen Pokémon GO und den tatsächlichen Spielen, die bis Dato erschienen sind. Für Spieler, die außer Pokémon GO bislang keinen Bezug zu Pokémon hatten, ist dies ein erleichterter Einstieg in das rundenbasierte Kampfsystem der Pokémon-Reihe.

Zweispielermodus noch ausbaufähig

In Pokémon Let's GO haben Spieler die Möglichkeit zu zweit miteinander zu spielen. Hierzu benötigt man lediglich einen zweiten Controller, der jedoch bei der Konsole so oder so vorhanden ist. Der zweite Spieler steuert nun einen zweiten Charakter, der dem anderen Geschlecht entspricht.

Man kann nun in Doppelkämpfen (2 gegen 2) gegen Trainer im Spiel antreten und man wirft mit 2 Pokébällen auf wilde Pokémon. Hier hören die Möglichkeiten des zweiten Spielers jedoch auch auf. Der zweite Spieler kann nicht mit Charakteren im Spiel interagieren, kann keine Begegnungen mit wilden Pokémon auslösen, keine Kämpfe beginnen und hat auch sonst keinen Einfluss auf das Spiel.

Im Teamkampf bringt er keine eigenen Pokémon mit, sondern nutzt letztendlich nur ein weiteres Pokémon, des eigentlichen Spielers. Doppelkämpfe sind in den regulären Spielen auch ohne zweiten Spieler möglich und üblich, sodass die Freiheit des zweiten Spielers in Let's GO nahezu nicht existent ist.

Beim Fangen von wilden Pokémon kontrolliert der zweite Spieler zwar seinen eigenen Ball, verbraucht aber zusätzlich die Bälle des Hautspielers. Wer also mit 2 Spielern ein Pokémon fängt, braucht dafür nicht einen, sondern gleich 2 Pokébälle.

GO Park und Verbindung zu Pokémon GO

Der Hauptgrund, warum Pokémon Let's GO für viele Spieler recht interessant ist, ist Meltan. Wer seinen Pokémon GO Account mit der Nintendo Switch verbindet und ein (oder mehrere) Pokémon auf die Konsole sendet, der erhält eine Wunderbox. Aus dieser Wunderbox erhält jeder Spieler 10 Meltan (ein Meltan pro 3 Minuten). Da man 400 Bonbons benötigt um Meltan zu entwickeln, ist es also sinnvoll, sich durch diese Box zusätzliche Bonbons zu verdienen.

Erfahrungsbericht zu Pokémon Let's GO und Pokéball Plus 2

Die Box kann ein Mal pro Woche eingesetzt werden. Anschließend läuft ein Countdown ab, welcher anzeigt wann die Box wieder verwendbar ist. Die Box selbst bleibt im Inventar von Pokémon GO bestehen.

Um die Box erneut zu aktivieren, muss man nach Ablauf der 7 Tage wieder ein Pokémon auf Let's GO übertragen.

Pokéball Plus

Pokéball Plus als Switch Controller

Die Standard-Controller der Nintendo Switch sind für Pokémon Let's GO prinzipiell völlig ausreichend. Ein Pokéball Plus ist zum Spielen nicht nötig. Lediglich wer ein Mew möchte kommt vorerst um dieses Zubehör nicht herum.

Von der Handhabung her ist der Pokéball zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da man die Kugel komplett umfassen muss, um sowohl den Joystick, als auch den oberen Knopf (rote Fläche) bedienen zu können.

Erfahrungsbericht zu Pokémon Let's GO und Pokéball Plus 3

Diese Haltung kann auf Dauer unangenehm werden und Krämpfe in der Hand auslösen. Das Werfen von Pokébällen auf wilde Pokémon fühlt sich jedoch mit dem Pokéball Plus deutlich realistischer und einfacher an, als mit den regulären Controllern der Konsole.

Akku-Laufzeit des Pokéball Plus

Die Akku-Leistung des Pokéballs ist mit sehr gut zu bewerten. Erst nach etwa 2 Tagen (insgesamt weit mehr als 12 Stunden Benutzung von Pokémon GO und Pokémon Let's GO) leuchtete in Pokémon GO das Symbol auf, dass der Akku geladen werden sollte. Bei einer reinen Benutzung für Pokémon GO sollte der Akku sogar noch länger halten

Pokéball Plus oder GO Plus?

Der Pokéball Plus hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Pokémon GO Plus, nämlich das automatische Drehen von Pokéstops. Wenn sich im Pokéball ein Pokémon befindet (was bei fabrikneuen Bällen der Fall ist), so dreht dieser automatisch jeden Pokéstop, sofern Platz im Inventar ist und kein Pokémon in der Nähe steht, denn Pokémon werden nach wie vor priorisiert.

Erfahrungsbericht zu Pokémon Let's GO und Pokéball Plus 4

Wer nur Pokéstops gedreht haben möchte, der stellt das Fangen von Pokémon im Menü aus.

Ansonsten funktioniert der Pokéball Plus 1:1 gleich, wie ein Pokémon GO Plus, mit dem Unterschied, dass das Gerät deutlich größer ist und während dem Spielen meist eher als unhandlich und störend auffällt. Das Pokémon GO Plus ist klein und handlich und kann problemlos in der Hand getragen werden, die auch das Handy hält. Beim Pokéball Plus ist dies nicht oder nur schwer möglich.

Für wen lohnt sich der Pokéball Plus?

Letztendlich schafft der Pokéball Plus gegenüber dem GO Plus nur für Autofahrer einen Vorteil. Wer zu Fuß unterwegs ist hat genügend Zeit um Pokéstops zu drehen oder einfach kurz stehen zu bleiben.

Das GO Plus reagiert in den meisten Fällen zu langsam, da hier der Mensch erst noch auf das Signal des Geräts hin reagieren muss um einen Pokéstop zu drehen. Im normalen Straßenverkehr bei etwa 40-50km/h ist diese Reaktionszeit zu lange, sodass der Pokéstop bereits außer Reichweite ist, bis der Knopf vom Spieler gedrückt wurde.

Beim Pokéball Plus fehlt diese Reaktionsverzögerung, sodass Pokéstops auch bis 50km/h gedreht werden können. Jedoch sollte man den Pokéball Plus hier aufgrund der Größe lediglich zum Drehen von Stops verwenden, da die Bedienung des Autos und das gleichzeitige Halten und Bedienen des Balls schwer wird.

Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass die Benutzung des Pokémon GO Plus und des Pokéball Plus nur dann legal ist, wenn die Pokémon GO App geschlossen ist und das Handy nicht in der Hand gehalten wird. Konzentration auf den Straßenverkehr hat immer oberste Priorität! Wir raten also von der Benutzung des Handys am Steuer ab.

Fazit

Weder Pokémon Let's GO, noch der Pokéball Plus sind notwendig um uneingeschränkt Pokémon GO spielen zu können. Der Pokéball Plus hat nur in einem sehr eingeschränkten Rahmen Vorteile gegenüber dem GO Plus und erfüllt in dieser Hinsicht den gleichen Zweck wie das Gotcha. Der Nachteil der Größe für Pokémon GO ist faktisch durchaus ein Problem in manchen Fällen.

Die Spiele Pokémon Let's GO Pikachu und Evoli bereiten dennoch viel Spaß, werden aber mit Sicherheit nicht die Langlebigkeit besitzen, die Pokémon GO hat. Wer bereits eine Switch Konsole zuhause hat und wer über den Winter gerne Pokémon zu Hause spielen möchte, dem empfehlen wir diese Spiele. Wer noch keine Konsole besitzt, sollte sich den Kauf jedoch sehr gut überlegen, denn aus Sicht von Pokémon GO ist Pokémon Let's GO keine sinnvolle Investition auf lange Zeit.

Max Beckmann
Max Beckmannhttps://gogames.news
Ihr habt seit mehr als 90 Tagen nicht Pokémon GO gespielt, oder wollt neu mit dem Spiel anfangen? Nutzt meinen Empfehlungscode P2G9BTVQF um zusätzliche Belohnungen im Spiel freizuschalten!
23,032FansGefällt mir
405FollowerFolgen
261FollowerFolgen
819AbonnentenAbonnieren

Nicht verpassen